Begeisterte Zuschauer spenden reichlich Applaus
TON-art hat sein Können in der Martinskirche mit einem umfangreichen Repertoire unter Beweis gestellt.

LAHR. Wieder einmal hat der Chor TON-art am Samstagabend zahlreiche Besucher in der Martinskirche mit seinem umfangreichen Programm begeistert. Unter der engagierten Leitung von Angelika Asche wurden die fast 30 Sängerinnen und Sänger den hohen Anforderungen der ausgewählten Werke in jeder Beziehung gerecht. Eine wunderbare Ergänzung waren die Stücke für Cello solo von Johann Sebastian Bach, gespielt vom Gast des Abends, Johannes Fünfgeld.
"Die Komponisten des heutigen Abends haben eines gemeinsam, die Gemeinschaft mit Gott", hieß es bei der Begrüßung, "darum schließen Sie auch mal die Augen und lassen Ihre Seele anrühren." Das galt eigentlich vom ersten bis zum letzten Ton, beginnend mit allgemein weniger bekannten Kompositionen wie der des Engländers Thomas Tomkins "Arise O Lord", über Thomás Luis de Victoria, spanischer Priester und bedeutender Komponist der Renaissance, mit "O vos omnes" bis zum vertrauteren "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" von Johann Michael Bach, das zunächst in stiller, in sich ruhender Gewissheit daherkommt, um dann in verheißungsvoller Freude zu verkünden: "Und meine Augen werden ihn schauen."
Ähnlich vertrauensvoll klingen von Heinrich Schütz "Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten" und "Verleih uns Frieden gnädiglich". Eine einzige schmerzliche Klage dagegen ist Johann Hermann Scheins "Zion spricht, der Herr hat mich verlassen, hat mein vergessen". Doch auch hier überwiegt letztlich die Gewissheit: "So will ich doch dein nicht vergessen."
Nach der Allemande Courante für Cello von Johann Sebastian Bach lassen Friedrich Kiels "Wie lieblich sind Deine Wohnungen" und Moritz Hauptmanns "Meine Seele ist stille zu Gott", so wie eingangs empfohlen, die Augen schließen und die Seele anrühren. Unerschütterliches Gottvertrauen spricht auch aus Eduard Mörikes, von Max Bruch vertonten Versen: "Herr, schicke, was Du willst, ein Liebes oder Leides, ich bin vergnügt, dass beides aus Deinen Händen quillt."
Bei der achtstimmigen Motette von Johann Sebastian Bach "Der Geist hilft unserer Schwachheit auf" beweist der Chor noch einmal sein ganzes Können und wird mit großem Applaus belohnt. Einen ebenso verdienten Beifall gibt es abschließend noch einmal für den Solisten des Abends, Johannes Fünfgeld.
Artikel:Jutta Fichtner
Foto: Wolfgang Künstle
Badische Zeitung vom 22.10.2014